Wir vom MKBauImm e.V. wünschen Ihnen Allen Gesundheit und Gelassenheit angesichts der großen Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie mit sich bringt.
Gerade auch für die Praktiker in der Bau- und Immobilienwirtschaft stellen sich im Moment viele Probleme: Ausgangs- und Kontaktverbote und die mangelnde Verfügbarkeit von Arbeitskräften aus dem Ausland haben schon jetzt große Auswirkungen auf das Baugeschehen – und das wird vermutlich noch eine Weile so bleiben. Die Verunsicherung ist groß.
Das Geschäft in der Bau- und Immobilienwirtschaft ist ein langfristiges, die Unterbrechung vieler Planungs- und Bauprozesse wird für Architekturbüros, Handwerker und Baufirmen, aber auch für Projektsteuerer und Projektbegleiter erhebliche Probleme mit sich bringen. Denn die Fixkosten laufen weiter, und die Umsätze stagnieren oder fehlen ganz. Und das wird Engpässe in der Liquidität verursachen, die leicht zur existentiellen Bedrohung werden können.
Umso wichtiger ist es für die gesamte Branche, die bereits geplanten oder laufenden Projekte reibungslos abzuwickeln, soweit dies möglich ist. Daher empfiehlt es sich, anstehende Probleme möglichst kooperativ, möglichst schnell und möglichst einvernehmlich zu lösen – denn die staatlichen Gerichte stehen für eine Problemlösung derzeit nur sehr reduziert zur Verfügung. Und es ist kaum vorstellbar, wie sie den Streitstoff bewältigen sollen, wenn die Krise einmal vorbei ist – ganz abgesehen davon, dass es dann vielen auch gar nichts mehr nützen könnte.
Aktuell gibt es auch noch keine rechtsicheren Antworten auf die drängendsten Fragen: Wie werden Leistungs- und Zahlungsverspätungen begründet? Hat man einen Anspruch auf Bauzeitverlängerung? Wer trägt das Risiko? Ist es höhere Gewalt oder eine Störung der Geschäftsgrundlage? Was hätte das für rechtliche und tatsächliche Folgen? Wer hat welche Ansprüche gegen wen?
Die daraus resultierenden Konflikte sind absehbar – und sie müssen natürlich sachgerecht gelöst werden.
Daher wäre es am besten es, die Beteiligten könnten selbst über die anstehenden Fragen entscheiden und müssten die Konfliktlösung nicht anderen überlassen. Ein bewährter Weg, dies zu bewältigen, ist die Mediation.
Mit Hilfe eines Mediators können die Parteien zu einer autonomen Verständigung finden. Das gilt umso mehr, als die jetzige Situation mit rechtlichen Maßstäben schwer oder gar nicht zu beurteilen oder zu lösen ist. Eine Aufklärung der streitigen Themen, ein Herausarbeiten der beiderseitigen Interessen und eine kreative Lösungsfindung sind im Moment sicher effizienter als ein Baustopp. Schnelle Klärungsalternativen werden jetzt dringender gebraucht denn je!
Gerade die aus der Corona-Krise erwachsenden Bedrohungen und Herausforderungen können auch aus anderen als nur rechtlichen Perspektiven betrachtet, für sie können pragmatische und für die Parteien adäquate Lösungsansätze gefunden werden.
Wir haben uns auch Gedanken über die Form und das Setting einer solchen „Mediation in Krisenzeiten“ gemacht: natürlich sind Präsenzsitzungen in dieser Zeit nicht das Mittel der Wahl. Aber Video- und Telefonkonferenzen sowie sogenannte Shuttle-Mediationen, in welchen der Mediator/die Mediatorin mit den Parteien abwechselnd spricht, sind möglich und durchaus erfolgversprechend.
Sie finden in unserem Mediatorenpool sicher den einen oder anderen geeigneten Partner für Ihr Problem. Sprechen Sie uns an – wir sind für Sie da!
Der Vorstand / Dr. Sabine Renken / Prof. Dr. Martin Jung.