Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz initiierte und führt unter Leitung von Frau Dr. Larissa Thole, Leiterin des Referats RA1 – Mediation; Schlichtung; Internationale Konflikte in Kindschaftssachen – einen Online-Erfahrungsaustausch zum Thema „Mediation in Pandemiezeiten“ durch. Am 12. Februar 2021 kommen die Vertreter aus Berufsvereinigungen, Ausbildung, Forschung sowie Mediatoren wieder zusammen – nunmehr zum 5. Online-Treffen. Der MKBauImm ist bei den Treffen mit zwei Vertretern dabei.

Bei den Treffen werden Themen diskutiert wie

  • Durchführung von Online-Mediationen
  • Ausbildung mit Online-Bestandteilen
  • Erforderliche Digitalkompetenz
  • Anforderungen durch den Datenschutz
  • Kampagne zur Verbreitung von Mediationen

Zur Online-Mediation wird von den Teilnehmenden berichtet, dass die Verbreitung in den Branchen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Im Wirtschafts- und Baubereich sind die Beteiligten durch den Einsatz digitaler Medien in ihrem Beruf an online-Räume bereits gewöhnt, im privaten Bereich gibt es eher den Wunsch einer Präsenzmediation. Vorteile einer Online-Mediation werden von den Teilnehmenden einheitlich im Wegfall von Anreise-/Wegezeiten gesehen und für Medianden kann es in einigen Fällen eine Erleichterung darstellen, sich mit dem Gegenüber nicht in einem physischen Raum zu befinden.

Als MediatorIn neben den methodischen Kompetenzen für Präsenzmediationen auch über methodische und technische Digitalkompetenz zu verfügen wird als grundlegend angesehen. Es wird davon ausgegangen, dass auch bei einem Wegfall der viralen Situation der Wunsch nach Online-Mediationen zumindest in begrenztem Umfang bestehen bleibt. Entsprechende Ausbildungs- und Fortbildungsangebote anzubieten wird angeregt.

Zum Datenschutz bei der Verwendung von Online-Plattformen, vor allem bei der Durchführung von Mediationsverfahren gab der beim 3. Treffen eingeladene Experte Herr Matthias Bergt, Leiter Referat I B (Recht), Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, einen Überblick. Er berichtete, dass aktuell nur wenige Online-Plattformen zur Anwendung bei einer Online-Mediation aus seiner Sicht zu empfehlen sind. Positiv hervorgehoben werden die Dienste von Wire und Big Blue Button.

Eine tabellarische Übersicht ergänzt mit einem Ampelsystem finden Sie hier auf den Seiten Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
Hinweise für Berliner Verantwortliche zu Anbietern von Videokonferenz-Diensten (Stand 18. Februar 2021)

Einigkeit besteht unter den Teilnehmenden, dass das Verfahren der Mediation mit seinen Vorteilen breiter Bekanntheit bedarf. Die Deutsche Stiftung Mediation hat angeboten als neutrale Plattform im Rahmen ihres Stiftungsauftrages die Federführung einer gemeinsamen konzertierten Aktion/Image-Kampagne zu übernehmen.

Lydia Pabst